Die digitale Transformation und das Coronavirus: Erkenntnisse für Personaldienstleister
Es ist nur schwer zu erfassen, dass Millionen Menschen, Unternehmen und Organisationen innerhalb weniger Wochen so dramatische Auswirkungen zu spüren bekommen. Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen zugrunde gerichtet und Firmen wie auch Mitarbeiter gezwungen, ihre Arbeitsweise radikal umzugestalten. Viele Unternehmen haben es geschafft, ihr Personal in Remote Work einzugliedern, doch es sind auch Lücken und Engpässe für die Firmen entstanden, die Menschen als Arbeitskräfte vermitteln.
Die Recruitment-Industrie befand sich bereits mitten im digitalen Wandel, bevor sie durch die aktuellen Ereignisse unwiderruflich verändert wurde. Personaldienstleister, die innovative Technologien annehmen, sind heute mehr als je zuvor für diesen Sturm gerüstet und bleiben erfolgreich.
In unserem jährlichen GRID-Bericht geben 80 Prozent der Personalvermittler an, dass ihr Unternehmen von der technologischen Entwicklung profitieren wird, doch nur 18 Prozent der US-Firmen hat eine funktionierende Strategie. Unternehmen werden mit einer nie da gewesenen Krise konfrontiert, doch wie der Ökonom Paul Roemer bereits sagte: „Es ist eine furchtbare Verschwendung, eine Krise nicht zu nutzen.“ Was können Unternehmen aus den aktuellen Lehren der Industrie für sich mitnehmen, um auf Erfolgskurs zu gehen?
Existierende Prozesse überprüfen und eventuell durch intelligentere Lösungen ersetzen
Es ist kaum zu glauben, aber viele Personalfirmen haben sich traditionell darauf verlassen, dass Leute in ihr Büro kommen, um sich zu bewerben und den Papierkram zu erledigen. Angesichts der heutigen Lage ist das nicht möglich. Ein Unternehmen, das unterstützende Technologie zur Dokumentenverwaltung nutzt, wie beispielsweise Employstream, befindet sich in einer tollen Position und kann – bis zu einem gewissen Grad – weitermachen wie bisher.
1) Elektronische Dokumente
Egal, welche Lösung Sie wählen, sie sollte benutzerfreundlich, zugänglich und für mobile Geräte geeignet sein. Die Lösung sollte Ihnen außerdem die Option bieten, Kandidaten zu „preboarden“. Vor zwei Wochen war der Fachkräftemangel eines der größten Probleme für die Personalindustrie. Dieser Pool hat sich gerade schlagartig durch die 3 Millionen Leute vergrößert, die bereit sind zu arbeiten, wenn sich die Lage wieder normalisiert. Die Möglichkeit, schnell Dokumente auszufüllen, einzureichen und zu genehmigen bietet Ihnen gegenüber der Konkurrenz den Vorteil, Menschen schneller wieder zu Arbeit verhelfen zu können. Elektronische Dokumentenverwaltung wird in Zukunft die notwendige Besuchszeit eliminieren, um manuell oder an einem Schalter Papiere auszufüllen. So wird mehr Zeit für Ihr Personal freigesetzt, um sich auf die Vermittlung der Menschen zu konzentrieren, anstelle Papierstapel hin- und herzuschieben.
2) Videogespräche
Die meisten Personaldienstleister führen zu irgendeinem Zeitpunkt des Prozesses auch Gespräche. Telefongespräche sind dabei schon sehr hilfreich, doch in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht können Gefühle und Verhalten durch nonverbale Kommunikation besser wahrgenommen werden. Gegenwärtig ist soziale Distanz die Norm und persönliche Gespräche werden weitestgehend vermieden. Die gute Nachricht ist, dass es einige tolle Unternehmen gibt, wie Sparkhire und Hinterview, die nahtlose Lösungen bieten, um Ihren Recruitment-Prozess zu verbessern und die Zeit bis zur Einstellung zu verkürzen. All das, während die Kandidaten eine verbesserte Erfahrung dabei haben.
3) Automatisierung
Die aktuelle Situation kann es erschweren, mit Ihrem Kundenstamm und den Menschen, die noch arbeiten, in Kontakt zu bleiben. Dies ist nur ein Bereich, in dem Automatisierung hilfreich sein kann. Der Einsatz von Technologie, um automatische E-Mails und SMS-Kampagnen zu erstellen, ist eine leichte Art, sich Technologie zunutze zu machen. Sie können nicht nur die Kontaktaufnahme und manuelle Aufgaben automatisieren, sondern auch wichtige Daten und Einsichten erfassen, mit denen Sie wiederum bessere geschäftliche Entscheidungen treffen.
Personalfirmen haben heutzutage eine große Auswahl an Optionen im Bereich der für sie verwendbaren Technologie. Es ist wunderbar, die Wahl zu haben, doch es kann zur Herausforderung werden zu wissen, wo sich alle Informationen befinden und was die „Single Source of truth“ ist. Wenn Recruiter und Account Manager sich in mehrere Systeme einloggen müssen, um Informationen zu erfassen, entstehen nicht nur doppelte Einträge, sondern auch Widerwillen, sodass Informationen verloren gehen können. Unternehmen und Technologie befinden sich an einem Wendepunkt, und Firmen, die keine Technologie integrieren, haben es immer schwerer, weiterhin erfolgreich zu sein und zu wachsen.
Katy George, Direktorin bei McKinsey, erläuterte einige Aspekte, wie der digitale Wandel hilfreich für Unternehmen sein kann. Darunter befinden sich verbesserte Analysen, damit Manager ihr Unternehmen besser begreifen können, Kostenreduktion durch Automatisierung sowie agileres Verhalten und ein besserer Umgang mit Unsicherheit und schnellen Veränderungen durch Technologie.
Sogar Einbrüche, wie sie derzeit viele Unternehmen erleben, können Einsichten in den langfristigen Zustand einer Firma bieten und Defizite offenbaren, die in guten Zeiten vielleicht unentdeckt bleiben würden. Automatisierung und digitaler Wandel sind bereits Realität und Unternehmen, die davon profitieren, verschaffen sich dadurch langfristige Erfolge.
Über den Autor: Eric Scalese ist seit über fünf Jahren bei Bullhorn und unterstützt Kunden engagiert dabei, ihre technologischen Mittel optimal zu nutzen. Wenn er nicht gerade Kunden besucht, konzentriert er sich wahrscheinlich auf Immobilien oder spielt mit seinen beiden Söhnen Luca und Leo.