Paneldiskussion: Digitalisierung mit menschlichem Touch

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Wie müssen sich Staffingunternehmen für die Arbeitswelt von heute und morgen positionieren? Welche Rolle spielen Digitalisierung und Technologie im Recruitingprozess? Diesen und vielen weiteren Fragen stellten sich am 18. Oktober drei Branchenexpert:innen im Rahmen einer Podiumsdiskussion bei der Veranstaltung „Der Moment ist jetzt – Putting the World to Work“ von Bullhorn.

Die Redner:innen Melanie Vinci, Geschäftsführerin von Persona Service, Daniela Kluge, Managerin Digital Products von Randstad und Frank Bader, CFO von Division One boten den rund 50 Zuhörenden einen bunten Strauß an praxisnahen Erfahrungen und ihre Einschätzungen zu den Herausforderungen im Markt. Wir laden Sie ein zu einer visuellen Reise durch die Paneldiskussion, geführt von Stella Becker, Key Account Managerin bei Bullhorn.



Wie schätzt Ihr das Thema Digitalisierung in unserer Branche ein?

 

Melanie Vinci: „Das gesellschaftliche Verhalten hat sich rasant verändert in den vergangenen Jahren.  Fast jeder von uns kommuniziert auf allen Kanälen in Echtzeit. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir auch schnelle Antworten und Reaktionen erwarten. Die Recruiting-Branche muss sich dem Tempo anpassen und mitziehen. Ich bin davon überzeugt, dass Digitalisierung vorangetrieben werden muss.“ Daniela Kluge: „Technologie macht es möglich, dass unsere Mitarbeiter:innen sich mehr um die Kanditat:innen kümmern können. Der persönliche und zeitintensive Kontakt beim Vermittlungsprozess ist und bleibt das Alleinstellungsmerkmal unserer Branche.“ Frank Bader: „Digitale Produkte bieten viele Chancen, um effizienter zu arbeiten.  Mitarbeitende fühlen sich dadurch wertgeschätzt, der Arbeitsplatz wird aufgewertet und die Fluktuation sinkt. Face-to-face-Kommunikation bleibt aber oberstes Gebot, während die Technik im Hintergrund unterstützt.“

 

 


Wie nehmt Ihr den Arbeitskräftemangel wahr und was tut Ihr dafür, um weiterhin die richtigen Kandidat:innen zu finden und an Euch zu binden?

 

Frank Bader: „Bei der Vermittlung von Führungskräften erleben wir den Fachkräftemangel noch nicht so stark. Auf anderer Ebene heißt es für Personaldienstleistende, dass sie schneller und effizienter werden müssen und dass die Matches gezielter erfolgen müssen.“ Daniela Kluge: „Ich rate Unternehmen, nicht nach den perfekten Kandidat:innen zu streben. Das perfekte Profil ist Vergangenheit.  Moderne Matchingtechnologien helfen dabei, auch Personen zu finden, die 5 bis 10 Prozent vom Ideal abweichen. So könnten wir dem Bewerbermangel durch die Digitalisierung entgegentreten.“ Melanie Vinci: „Ein Weg wäre, nicht auf ausgezeichnete Sprachkenntnisse zu beharren. Dafür gibt es gut funktionierende Echtzeitübersetzungs-Tools. Wir könnten den Kreis der Kandidat:innen also weltweit ausweiten.“

 

 


Aufstieg von Online-Plattformen: Online-Self-Service-Plattformen werden durch ihre Schnelligkeit bei immer mehr Kandidat:innen als die einfachste Form der Jobsuche gesehen. Dennoch fehlt es hier an persönlichen Kontakten und Beziehungen.

Seht Ihr die Online-Plattformen als Konkurrenz oder als Learning? Wie differenziert Ihr Euch von den Online-Plattformen?

 

Daniela Kluge: „Online-Plattformen sollten wir auf jeden Fall im Auge behalten. Derzeit sehe ich sie allerdings nicht als Konkurrenz. Die Arbeitssuchenden wollen ernst genommen werden und schätzen die Kompetenz der Vermittelnden. Den Kandidat:innen ist bewusst, dass Personaldienstleistende den Markt gut kennen. Online-Plattformen sind eine sinnvolle Ergänzung, aber kein Ersatz für den persönlichen Kontakt.“ Frank Bader: „Unsere Beratungsexpertise kann von der Technik nicht ersetzt oder einfach kopiert werden.“ Melanie Vinci: „Ich kann mir Partnerschaften mit Online-Plattformen gut vorstellen, weil es starke Technologiepartner braucht. Meine Erfahrung ist, dass durch die Digitalisierung der Wunsch steigt, persönlichen Austausch und Kontakt zu haben. Menschen möchten gesehen werden und einen Beratenden haben, der ihre Wünsche ernst nimmt.“

 

 


Wie geht Ihr mit der Erwartungshaltung der Kandidat:innen um?

 

Daniela Kluge: „Die Erwartungen sind derzeit hoch. Es geht nicht allein darum, einen Job zu haben. Viele Bewerbende fragen sich: Was ist eigentlich  mein Traumjob? Für uns bedeutet das, dass wir uns für ihre Wünsche Zeit nehmen.“ Frank Bader: „Voll automatisierte Prozesse stumpfen ab – auch Bewerber:innen. Deshalb heißt es für uns, dass wir unseren Job gut machen müssen und die Vermittlung individuell gestalten.“ Melanie Vinci: „Wir müssen die Bedürfnisse der Menschen noch ernster nehmen. Egal mit welchem Bildungsniveau Menschen sich bewerben, sie wollen und müssen mit Respekt behandelt werden.“

 

 

Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Sprecher:innen!

Sie möchten mehr über die Veranstaltung „Der Moment ist jetzt“ erfahren und lernen, wie Bullhorn Sie unterstützen kann? Einen Gesamteindruck vom Event erhalten Sie hier, wie Bart Alberink, Account Director Enterprise bei Bullhorn das Thema Digitale Zukunft der Branche betrachtet, und den spannenden Marktüberblick der Experten von Lünendonk finden Sie hier.


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